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Die Pfoten eines Hundes sind wahre Wunderwerke der Natur

Alles über Hundepfoten

Die Pfoten eines Hundes sind wahre Wunderwerke der Natur. Sie tragen ihn durch sein ganzes Leben, ermöglichen ihm das Laufen, Springen und Spielen auf den unterschiedlichsten Untergründen – von weichen Wiesen über harten Asphalt bis hin zu steinigem Gelände.

Man könnte sie als die Schuhe und Stoßdämpfer des Hundes bezeichnen, doch sie sind so viel mehr. Sie sind sensible Tastorgane, helfen bei der Temperaturregulation und dienen sogar der Kommunikation. Angesichts dieser vielfältigen und wichtigen Aufgaben ist es kaum verwunderlich, dass die Gesundheit der Pfoten einen direkten Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität eines Hundes hat.

Vernachlässigte Pfoten können zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und sogar zu Verhaltensproblemen führen. Viele Hundehalter unterschätzen jedoch, wie anfällig diese robust erscheinenden Körperteile sein können. Tägliche Belastungen durch verschiedene Witterungsbedingungen wie Hitze, Kälte, Nässe, aber auch durch Streusalz im Winter oder scharfkantige Gegenstände auf dem Weg, setzen den Pfoten ordentlich zu. Eine regelmäßige und sorgfältige Pfotenpflege ist daher kein Luxus, sondern eine grundlegende Notwendigkeit für jeden verantwortungsbewussten Hundebesitzer.

Es geht darum, Problemen vorzubeugen, beginnende Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen und dem vierbeinigen Freund ein schmerzfreies und aktives Leben zu ermöglichen. Dieser Beitrag beleuchtet, warum die Pfotenpflege so essenziell ist, welche Risiken bei Vernachlässigung drohen und wie eine artgerechte Pflege aussieht.

👉 Das Wichtigste auf einen Blick

Die Pfoten sind für Hunde überlebenswichtige Werkzeuge, die täglich enormen Belastungen ausgesetzt sind. Ihre Gesundheit ist entscheidend für die Mobilität, das Wohlbefinden und die Lebensfreude des Tieres. Eine konsequente Pfotenpflege beugt schmerzhaften Problemen wie Rissen in den Ballen, zu langen Krallen, Entzündungen oder Verletzungen durch Fremdkörper vor. Regelmäßige Kontrollen ermöglichen es, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln, oft bevor ernsthafte Beschwerden entstehen. Die Pflege umfasst dabei nicht nur das Kürzen der Krallen und die Versorgung der Ballen, sondern auch die aufmerksame Beobachtung und Reinigung der Zwischenzehenräume. Vernachlässigung kann zu Lahmheit, chronischen Schmerzen und sogar zu Haltungsschäden führen. Die richtige Pfotenpflege ist somit ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsvorsorge und ein Ausdruck der Fürsorge für den vierbeinigen Begleiter, der ihm ein aktives und unbeschwertes Leben sichert.

  • Hundepfoten sind komplexe und lebenswichtige Körperteile.
  • Regelmäßige Inspektion und Pflege beugen Schmerzen und Krankheiten vor.
  • Die Krallenlänge hat direkten Einfluss auf Gangwerk und Gelenkgesundheit.
  • Pfotenballen benötigen Schutz vor Austrocknung, Rissen und Verletzungen.
  • Umwelteinflüsse wie Wetter und Untergrund stellen besondere Anforderungen an die Pfoten.
  • Früherkennung von Problemen durch aufmerksame Pflege kann Tierarztbesuche ersparen.
  • Eine gute Pfotenpflege trägt maßgeblich zur Lebensqualität des Hundes bei.

Hundepfoten im Fokus: Warum sie tägliche Aufmerksamkeit verdienen

Die Pfoten eines Hundes sind weit mehr als nur die Enden seiner Beine; sie sind hochspezialisierte Strukturen, die eine Fülle von Aufgaben erfüllen. Man denke nur an die Pfotenballen: Diese dicken, elastischen Polster dienen als primäre Stoßdämpfer, die bei jedem Schritt, Sprung oder Lauf die Gelenke und Knochen vor übermäßiger Belastung schützen. Gleichzeitig bieten sie Grip auf verschiedensten Oberflächen und schützen vor spitzen Steinen oder Dornen. Doch die Ballen sind auch empfindlich gegenüber extremen Temperaturen – heißer Asphalt im Sommer kann ebenso schädlich sein wie eisige Kälte und Streusalz im Winter. Die Krallen wiederum sind nicht nur zum Graben da, sondern verbessern die Traktion und helfen beim Klettern. Sind sie zu lang, können sie die gesamte Statik des Hundes negativ beeinflussen und zu Schmerzen führen.

Nicht zu vergessen sind die Zwischenzehenräume, in denen sich leicht Schmutz, kleine Steinchen oder im Winter Eisklumpen festsetzen können, was zu Reizungen oder Verletzungen führt und sollten daher am besten mit Pfotentrimmern gut gepflegt werden. Darüber hinaus sind Hundepfoten ein wichtiges Sinnesorgan.

Sie enthalten zahlreiche Nervenenden, die dem Hund Informationen über die Beschaffenheit des Untergrunds, Temperatur und Vibrationen liefern. Diese tägliche Beanspruchung und die vielfältigen Funktionen machen deutlich, warum eine regelmäßige, idealerweise tägliche, kurze Kontrolle der Pfoten so wichtig ist. Es geht nicht um stundenlange Prozeduren, sondern um einen wachsamen Blick.

  • Stoßabsorption: Die elastischen Ballen federn bei jeder Bewegung Erschütterungen ab und schonen so Gelenke, Sehnen und die Wirbelsäule des Hundes.
  • Traktion und Halt: Krallen und die Textur der Ballen sorgen für den nötigen Grip auf glatten, unebenen oder rutschigen Untergründen.
  • Sensorische Wahrnehmung: Pfoten sind reich an Nervenenden, die dem Hund wichtige Informationen über den Boden (Temperatur, Textur, Unebenheiten) liefern.
  • Schutzfunktion: Die robuste Haut der Ballen schützt vor kleineren Verletzungen durch spitze Gegenstände oder raue Oberflächen.
  • Temperaturregulation: Hunde schwitzen hauptsächlich über ihre Pfotenballen, was zur Regulierung der Körpertemperatur beiträgt, besonders bei Anstrengung.
  • Kommunikation: Durch Schweißdrüsen zwischen den Zehen werden Duftmarken hinterlassen, die anderen Hunden Informationen vermitteln.
  • Grabwerkzeug: Für viele Hunde sind die Pfoten auch ein effektives Werkzeug zum Buddeln und Graben.
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Die Intensität der Belastung für Hundepfoten variiert stark je nach Aktivitätslevel des Hundes und den Umgebungsbedingungen. Ein Hund, der hauptsächlich auf weichen Waldböden unterwegs ist, erfährt eine andere Art von Abnutzung als ein Stadthund, dessen Pfoten oft mit hartem Asphalt, Glasscherben oder im Winter mit aggressivem Streusalz in Kontakt kommen. Auch die Rasse spielt eine Rolle: Hunde mit viel Fell zwischen den Zehen neigen eher zu Verfilzungen oder der Ansammlung von Schnee und Eis. Eine tägliche, kurze Inspektion nach dem Spaziergang hilft, kleine Fremdkörper wie Dornen oder Splitter sofort zu entdecken, bevor sie tiefer eindringen und Entzündungen verursachen. Man achtet auf Risse, Schnitte, Schwellungen oder Rötungen. Auch das Gangbild des Hundes kann Hinweise geben: Leckt er sich auffällig oft die Pfoten, entlastet er ein Bein oder zeigt er Schmerzreaktionen bei Berührung? All dies sind Signale, die eine genauere Untersuchung erfordern. Diese Aufmerksamkeit ist ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Vierbeiners, denn gesunde Pfoten sind die Basis für ein aktives und schmerzfreies Hundeleben.

Ungepflegte Pfoten: Welche Risiken und Schmerzen deinem Hund drohen

Die Vernachlässigung der Pfotenpflege kann für einen Hund weitreichende und schmerzhafte Konsequenzen haben. Was vielleicht als kleines Ärgernis beginnt, wie ein etwas zu langer Nagel oder ein leicht rissiger Ballen, kann sich schnell zu einem ernsthaften gesundheitlichen Problem entwickeln. Zu lange Krallen sind ein häufiges Übel: Sie zwingen den Hund in eine unnatürliche Fußstellung, was zu einer Fehlbelastung der Gelenke führt. Langfristig können daraus chronische Schmerzen, Arthrose oder sogar Haltungsschäden resultieren. Eingewachsene Krallen sind extrem schmerzhaft und führen oft zu bösen Entzündungen und Infektionen. Rissige und trockene Ballen sind nicht nur unangenehm, sondern auch anfälliger für Verletzungen und das Eindringen von Keimen oder Schmutz. Tiefe Risse können bluten und jeden Schritt zur Qual machen. Fremdkörper wie Glassplitter, Dornen oder kleine Steinchen, die unbemerkt in der Pfote verbleiben, können zu eitrigen Abszessen und starker Lahmheit führen. Im Winter stellt Streusalz eine besondere Gefahr dar, da es die empfindliche Haut der Ballen angreift, austrocknet und zu schmerzhaften Reizungen oder gar chemischen Verbrennungen führen kann. All diese Faktoren können die Lebensqualität des Hundes erheblich einschränken und zu deutlichen Verhaltensänderungen wie Unlust bei Spaziergängen, Reizbarkeit oder vermehrtem Lecken der betroffenen Stellen führen.

Problem durch mangelnde PflegeMögliche Folge / Risiko
Zu lange KrallenSchmerzhafte Fehlstellung der Zehen, verändertes Gangbild, Haltungsschäden, Gelenkprobleme (Arthrose), erhöhtes Risiko für Krallenbrüche, schmerzhaftes Einwachsen der Krallen in den Ballen.
Rissige/trockene BallenSchmerzen beim Laufen, erhöhte Anfälligkeit für Verletzungen, Eindringen von Schmutz, Bakterien und Pilzen, was zu Infektionen führen kann, Blutungen.
Fremdkörper in der Pfote (z.B. Dornen, Splitter, Grannen)Sofortige Schmerzen, Entzündungen, Bildung von Abszessen, Lahmheit, Notwendigkeit eines tierärztlichen Eingriffs zur Entfernung.
Verfilzungen/langes Haar zwischen den ZehenHautreizungen, Scheuerstellen, Nährboden für Pilze und Bakterien (besonders bei Feuchtigkeit), Bildung von schmerzhaften Knoten, Ansammlung von Schmutz und Eisklumpen im Winter.
Unbemerkte SchnittverletzungenBlutungen, hohes Infektionsrisiko durch Kontakt mit Schmutz, Schmerzen, mögliche Schädigung tieferliegender Strukturen wie Sehnen.
Kontakt mit Reizstoffen (z.B. Streusalz, Chemikalien, heißer Asphalt)Chemische Verbrennungen, starke Reizungen, Austrocknung und Rissbildung der Ballen, Juckreiz, Entzündungen, Schmerzen.

Die Auswirkungen ungepflegter Pfoten gehen oft über lokale Schmerzen hinaus. Ein Hund, der ständig unter Pfotenproblemen leidet, bewegt sich weniger gern, was zu Übergewicht und einem allgemeinen Verlust an Fitness führen kann. Chronische Schmerzen können das Wesen eines Hundes verändern; er kann lustlos, zurückgezogen oder sogar aggressiv werden, wenn man versucht, seine schmerzenden Pfoten zu berühren.

Besonders tückisch ist, dass Hunde Meister darin sind, Schmerz zu verbergen. Oftmals bemerkt der Halter erst dann ein Problem, wenn es bereits fortgeschritten ist und der Hund deutliche Lahmheit zeigt oder die Pfote intensiv beleckt. Die Vorstellung, dass der eigene Vierbeiner still leidet, weil eine regelmäßige Kontrolle und einfache Pflegemaßnahmen versäumt wurden, ist für die meisten Hundefreunde unerträglich. Daher ist es so wichtig, die potenziellen Risiken zu kennen und proaktiv zu handeln. Eine gute Pfotenpflege ist somit nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern ein fundamentaler Beitrag zur Gesunderhaltung und zum Wohlbefinden des Tieres, der ihm ein unbeschwertes Hundeleben ermöglicht und Sekundärinfektionen oder langwierige Gelenkprobleme verhindert.

Die Grundlagen der Pfotenpflege: So hältst du Ballen und Krallen gesund

Eine gute Pfotenpflege muss nicht kompliziert oder zeitaufwendig sein, erfordert aber Regelmäßigkeit und Aufmerksamkeit. Der erste und wichtigste Schritt ist die Routineinspektion. Idealerweise wirft man täglich, zumindest aber nach jedem längeren Spaziergang, einen genauen Blick auf alle vier Pfoten. Dabei achtet man auf die Ballen: Sind sie geschmeidig oder gibt es Risse, Schnitte oder Abschürfungen? Sind Fremdkörper wie kleine Steinchen oder Dornen zwischen den Zehen oder in den Ballen zu sehen? Auch die Krallenlänge ist entscheidend. Als Faustregel gilt: Die Krallen sollten den Boden im Stehen gerade nicht oder nur ganz leicht berühren.

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Hört man ein deutliches „Klick-Klack“ auf harten Böden, sind sie meist zu lang. Für das Kürzen der Krallen gibt es spezielle Krallenscheren oder Krallenschleifer. Hier ist Vorsicht geboten, um nicht das „Leben“, also die Blutgefäße und Nerven in der Kralle, zu verletzen. Bei hellen Krallen ist das Leben gut sichtbar, bei dunklen Krallen tastet man sich Millimeter für Millimeter vor. Zur Pflege trockener oder strapazierter Ballen eignen sich spezielle Ballenbalsame oder Melkfett. Diese halten die Haut elastisch und widerstandsfähig. Wichtig ist, jede Pflegemaßnahme für den Hund so angenehm wie möglich zu gestalten, idealerweise durch positive Verstärkung mit Lob und Leckerlis, beginnend im Welpenalter. Auch die Fellpflege zwischen den Zehen gehört dazu, besonders bei langhaarigen Rassen, um Verfilzungen vorzubeugen.

Pfotenpflege-Routine: Schritt für Schritt

Eine regelmäßige und sanfte Pfotenpflege-Routine ist der Schlüssel zu gesunden Hundepfoten. Sie muss nicht kompliziert sein, aber Konsequenz ist wichtig, um den Hund daran zu gewöhnen und Probleme frühzeitig zu erkennen.

  • Tägliche Inspektion: Nach Spaziergängen Pfoten, Ballen und Zwischenzehenräume kurz auf Verletzungen (Schnitte, Risse), Fremdkörper (Steinchen, Dornen, Grannen), Schwellungen oder Rötungen prüfen. Auf das Verhalten des Hundes achten (Lecken, Humpeln).
  • Reinigung bei Bedarf: Verschmutzte Pfoten mit lauwarmem Wasser abspülen. Besonders wichtig im Winter, um Streusalz zu entfernen, oder nach Spaziergängen auf schlammigem Untergrund. Anschließend gut abtrocknen, auch die Zwischenzehenräume, um Hautirritationen oder Pilzbefall vorzubeugen.
  • Krallen kürzen: Regelmäßig (ca. alle 2-4 Wochen, je nach Abnutzung und Untergrund) die Krallen mit einer geeigneten Krallenschere oder einem Krallenschleifer kürzen. Bei dunklen Krallen besonders vorsichtig sein, um nicht in das Blutgefäß („Leben“) zu schneiden. Im Zweifel lieber öfter wenig als einmal zu viel kürzen.
  • Ballenpflege: Bei trockenen, spröden oder rissigen Ballen einen speziellen Pfotenbalsam, Melkfett oder Kokosöl dünn auftragen und einmassieren. Dies hält die Ballen geschmeidig und widerstandsfähig, besonders bei starker Beanspruchung oder extremen Wetterbedingungen (Hitze, Kälte).
  • Haare zwischen den Zehen kürzen: Bei langhaarigen Hunden das Fell zwischen den Zehenballen und um die Pfoten herum vorsichtig mit einer abgerundeten Schere kürzen. Dies verhindert Verfilzungen, das Festsetzen von Schmutz, Schnee oder Eisklumpen und verbessert die Belüftung.

Die Gewöhnung an die Pfotenpflege sollte so früh wie möglich beginnen. Schon Welpen können spielerisch an das Berühren und Untersuchen ihrer Pfoten gewöhnt werden. Dies erleichtert spätere Pflegemaßnahmen ungemein und reduziert Stress für Tier und Halter. Die Wahl der Werkzeuge ist ebenfalls wichtig: Eine scharfe Krallenschere verhindert das Quetschen der Kralle, was schmerzhaft sein kann. Für Hunde, die Angst vor dem Knipsen haben, kann ein Krallenschleifer eine gute Alternative sein, da er die Kralle sanft abträgt. Bei der Anwendung von Pfotenbalsam sollte darauf geachtet werden, dass dieser für Hunde unbedenklich ist, da sie ihn ablecken könnten.

Saisonale Anpassungen der Pflegeroutine sind ebenfalls sinnvoll. Im Winter benötigen die Ballen oft zusätzlichen Schutz vor Kälte und Streusalz, beispielsweise durch fetthaltige Salben vor dem Spaziergang und gründliches Abwaschen danach. Im Sommer kann heißer Asphalt zu Verbrennungen führen; hier gilt es, solche Untergründe zu meiden oder die Pfoten mit speziellen Hundeschuhen zu schützen. Es ist ein Balanceakt: Die Pflege soll schützen, aber nicht übertrieben werden. Zu häufiges oder aggressives Kürzen der Haare zwischen den Zehen kann beispielsweise die Haut reizen. Mit etwas Übung und Beobachtungsgabe entwickelt man jedoch schnell ein Gefühl dafür, was die Pfoten des eigenen Hundes brauchen, um gesund und widerstandsfähig zu bleiben.

Rissige Ballen, lange Krallen: Typische Pfotenprobleme und wie du vorbeugst

Zwei der häufigsten Ärgernisse für Hundepfoten sind rissige Ballen und zu lange Krallen. Beides kann dem Hund erhebliche Beschwerden bereiten, lässt sich aber durch vorausschauende Pflege oft vermeiden. Rissige Ballen entstehen meist durch eine Kombination aus mechanischer Belastung und Umwelteinflüssen. Trockene Heizungsluft im Winter, heißer Asphalt im Sommer, aggressive Reinigungsmittel auf Böden oder Streusalz können die Hornhaut der Ballen austrocknen und spröde machen. Kleine Risse sind nicht nur schmerzhaft, sondern auch Eintrittspforten für Schmutz und Bakterien. Vorbeugend wirkt hier die regelmäßige Anwendung eines guten Pfotenbalsams, der die Elastizität der Haut erhält. Auch die Wahl der Spazierwege spielt eine Rolle: Extreme Untergründe sollten, wenn möglich, gemieden oder die Pfoten entsprechend geschützt werden. Manchmal kann auch eine Mangelerscheinung (z.B. Zinkmangel) oder eine Grunderkrankung wie Hyperkeratose (eine übermäßige Verhornung der Ballen) ursächlich sein, was tierärztlich abgeklärt werden sollte. Lange Krallen sind ein ebenso verbreitetes Problem, insbesondere bei Hunden, die sich wenig auf harten Untergründen bewegen, wo eine natürliche Abnutzung stattfindet, oder bei älteren, weniger aktiven Tieren. Zu lange Krallen verändern die Stellung der Zehen, führen zu Schmerzen beim Auftreten und können langfristig Gelenk- und Haltungsschäden verursachen. Die beste Vorbeugung ist hier das regelmäßige Kürzen mit einer geeigneten Krallenschere oder einem Schleifgerät. Wie oft dies nötig ist, hängt vom individuellen Wachstum und der Aktivität des Hundes ab – ein wachsames Auge ist hier gefragt.

Vorteile der Prävention

  • Schmerzvermeidung: Regelmäßige Pflege verhindert, dass der Hund unter schmerzhaften Rissen, eingewachsenen Krallen oder Entzündungen leiden muss.
  • Kostenersparnis: Vorbeugung ist oft günstiger als die Behandlung bereits entstandener, möglicherweise chronischer Pfotenprobleme beim Tierarzt.
  • Erhalt der Mobilität: Gesunde Pfoten ermöglichen dem Hund uneingeschränkte Bewegung und damit eine höhere Lebensqualität und -freude.
  • Stärkung der Bindung: Sanfte Pflegerituale können die Beziehung zwischen Hund und Halter festigen und Vertrauen aufbauen.
  • Weniger Stress: Sowohl für den Hund als auch für den Halter sind präventive Maßnahmen weniger belastend als akute Behandlungen oder Operationen.
  • Früherkennung: Bei der regelmäßigen Kontrolle können auch andere gesundheitliche Auffälligkeiten frühzeitig bemerkt werden.
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Nachteile bei Vernachlässigung (und Notwendigkeit der Behandlung)

  • Unnötiges Leiden: Der Hund ist Schmerzen, Juckreiz oder Unbehagen ausgesetzt, was sein Allgemeinbefinden stark beeinträchtigt.
  • Eskalation von Problemen: Kleine, unbehandelte Blessuren können sich zu ernsthaften Erkrankungen wie tiefen Infektionen oder Abszessen entwickeln.
  • Höhere Tierarztkosten: Die Behandlung fortgeschrittener Pfotenleiden ist oft komplexer und teurer (Medikamente, Verbandswechsel, Operationen).
  • Bewegungseinschränkung: Schmerzende Pfoten führen zu Schonhaltungen und können die Aktivität des Hundes dauerhaft einschränken.
  • Stressige Behandlungen: Tierarztbesuche, Verbandswechsel oder das Entfernen eingewachsener Krallen sind für den Hund oft mit erheblichem Stress verbunden.
  • Risiko chronischer Leiden: Vernachlässigte Pfotenprobleme können zu chronischen Schmerzzuständen oder bleibenden Schäden am Bewegungsapparat führen.

Neben rissigen Ballen und langen Krallen gibt es weitere typische Pfotenprobleme. Dazu zählen Zwischenzehenzysten (Interdigitalzysten), oft schmerzhafte, mit Flüssigkeit gefüllte Blasen, die durch eingedrungene Haare, Fremdkörper oder ständige Reibung entstehen können. Auch Pilzinfektionen oder bakterielle Infektionen sind in den feuchtwarmen Zwischenzehenräumen keine Seltenheit, erkennbar an Rötungen, Juckreiz und manchmal üblem Geruch.

Hier ist sorgfältiges Trocknen nach dem Baden oder Spaziergängen im Regen eine wichtige vorbeugende Maßnahme. Allergien, sei es auf Futterbestandteile oder Umweltallergene (Pollen, Gräser, Hausstaubmilben), können sich ebenfalls an den Pfoten durch intensives Lecken, Knabbern, Rötungen und Schwellungen äußern. Die Identifizierung des Auslösers ist hier entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.

Eine gute Beobachtungsgabe des Halters ist also Gold wert. Veränderungen an den Pfoten, sei es in der Beschaffenheit der Ballen, der Krallen oder der Haut zwischen den Zehen, sollten immer ernst genommen werden. Eine ausgewogene Ernährung, die das Immunsystem stärkt und für eine gesunde Haut sorgt, trägt ebenfalls zur Prävention von Pfotenproblemen bei. Letztendlich ist es eine Kombination aus aufmerksamer Pflege, angepasster Umgebung und guter Allgemeingesundheit, die die Pfoten widerstandsfähig hält.

Wann ist ein Tierarztbesuch bei Pfotenproblemen nötig?

Obwohl viele kleinere Pfotenprobleme mit sorgfältiger häuslicher Pflege und Beobachtung gut in den Griff zu bekommen sind, gibt es Situationen, in denen der Gang zum Tierarzt unumgänglich ist. Es ist wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen und nicht zu zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn bestimmte Symptome auftreten. Eine anhaltende Lahmheit, bei der der Hund ein Bein über mehrere Stunden oder gar Tage schont oder nur widerwillig auftritt, ist immer ein Alarmzeichen. Auch eine deutliche Schwellung an einer Pfote, einem Zeh oder im Zwischenzehenbereich, die möglicherweise auch warm und berührungsempfindlich ist, sollte tierärztlich abgeklärt werden. Eine Blutung, die sich nicht innerhalb weniger Minuten durch leichten Druck stillen lässt, oder Wunden, die klaffen, tief erscheinen oder stark verschmutzt sind, erfordern ebenfalls eine professionelle Begutachtung und Versorgung, um Infektionszeichen wie Eiterbildung oder einen fauligen Geruch zu verhindern. Manchmal sind es auch weniger dramatische, aber hartnäckige Probleme, wie immer wiederkehrende Risse in den Ballen trotz guter Pflege, oder ein Hund, der sich exzessiv die Pfoten leckt und beknabbert, was auf Juckreiz, Schmerzen oder sogar eine Verhaltensstörung hindeuten kann. Der Versuch, tief sitzende Fremdkörper selbst zu entfernen, kann das Problem verschlimmern, daher ist auch hier der Tierarzt der richtige Ansprechpartner.

  • Anhaltende oder starke Lahmheit: Wenn der Hund ein Bein über längere Zeit schont, deutlich humpelt oder das Auftreten verweigert.
  • Sichtbare Schwellungen oder Verdickungen: Besonders wenn diese warm sind, schmerzhaft bei Berührung oder sich schnell vergrößern.
  • Nicht stillbare oder starke Blutungen: Nach einer Verletzung, auch wenn die Wunde klein erscheint.
  • Anzeichen einer Infektion: Eiter, übler Geruch, starke Rötung und Überwärmung der betroffenen Stelle, Fieber.
  • Tiefe Risse oder Wunden: Besonders wenn sie bis ins Fleisch gehen, stark bluten oder Fremdkörper sichtbar sind.
  • Verdacht auf einen tief sitzenden Fremdkörper: Wenn der Hund plötzlich aufjault, lahmt und eine kleine Einstichstelle sichtbar ist, aber der Fremdkörper nicht entfernt werden kann.
  • Eingewachsene oder abgebrochene Krallen: Wenn die Kralle in den Ballen wächst oder so unglücklich abbricht, dass das „Leben“ (Blutgefäß) freiliegt oder stark blutet.
  • Plötzliche, starke Schmerzreaktion: Bei Berührung der Pfote ohne ersichtlichen Grund oder bei Manipulation.
  • Verfärbungen der Haut oder Ballen: Bläuliche, schwärzliche oder sehr blasse Verfärbungen können auf Durchblutungsstörungen oder Gewebeschäden hindeuten.
  • Übermäßiges Lecken oder Knabbern: Wenn der Hund eine bestimmte Stelle an der Pfote exzessiv bearbeitet, was auf Juckreiz, Schmerzen oder eine Allergie hindeuten kann.
  • Blasenbildung oder offene Stellen zwischen den Zehen: Könnte auf Interdigitalzysten, schwere Reizungen oder Infektionen hinweisen.

Der Tierarzt verfügt über die notwendigen Mittel zur Diagnostik, um die Ursache der Pfotenprobleme genau zu bestimmen. Dies kann eine gründliche Untersuchung, Röntgenaufnahmen zum Ausschluss von Frakturen oder Fremdkörpern, oder auch Abstriche für eine zytologische oder bakteriologische Untersuchung umfassen. Je nach Diagnose kann die Behandlung von einer professionellen Wundreinigung und einem Verband über die Gabe von Medikamenten (z.B. Antibiotika, Schmerzmittel, entzündungshemmende Präparate) bis hin zu kleineren chirurgischen Eingriffen reichen, etwa zur Entfernung eines Fremdkörpers oder einer Zyste.

Es ist entscheidend, die Anweisungen des Tierarztes bezüglich der Nachsorge genau zu befolgen, sei es die Verabreichung von Medikamenten, regelmäßige Verbandswechsel oder die Schonung der Pfote. Manchmal ist auch Geduld gefragt, denn manche Pfotenleiden heilen nur langsam. Bei chronischen oder immer wiederkehrenden Problemen, wie beispielsweise Allergien, die sich an den Pfoten manifestieren, oder orthopädischen Schwierigkeiten, kann der Haustierarzt auch eine Überweisung zu einem Fachtierarzt (z.B. Dermatologe oder Orthopäde) empfehlen. Den Tierarztbesuch als Teil der verantwortungsvollen Hundehaltung zu sehen, ist wichtig, um dem Hund unnötiges Leid zu ersparen und seine Lebensqualität zu sichern.

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